Über das Projekt
Spuren am Land
Spuren am Land beschreitet aus alltagskulturwissenschaftlich-ethnographischer und zugleich künstlerisch fotographischer Perspektive einen Weg von 13 Themenstationen im nordwestlichen Weinviertel in unmittelbarer Nähe der tschechisch-österreichischen Grenze. Er bietet durch Bilder und Erzählungen Einblicke in verschiedene Aspekte alltäglichen Lebens und vergegenwärtigt die Veränderungen des ländlichen Raumes. Als Darstellungsmittel nutzt er die Spiegelung, indem historische Impressionen zu einem Thema anhand privater Fotografien oder anderer Quellen eine künstlerisch fotographische Aufnahme der heute sichtbaren Verhältnisse gegenübergestellt wird.
Die künstlerische visuelle Konzeption
Zentral für die visuelle Konzeption des Projektes war es, die Autonomie eines lokalen Bildraumes zu wahren und eine klare Trennung zur touristisch ökonomisierten Bildsprache zu vorzunehmen. Die Abbildungsperspektiven für die Website sollten Blicke auf das Dorf von Einblicken in personale Lebenszusammenhänge trennen – gewissermaßen eine Trennung zwischen öffentlicher und privater Sichtbarkeit.
Aktuelle Fotografien von Matthias Klos zeigen in einem dokumentarisch distanzierten, aber zugewandten Blick die gegenwärtigen Gegebenheiten des Dorfes entlang der Route des Audiowalks. Diese Aufnahmen sind auf der Website verschränkt mit historischen sowie privaten Aufnahmen des dörflichen Lebens, die das Arbeits- und Alltagsleben der Bewohnerinnen und Bewohner zeigen. So lässt die Website eine Differenzierung zwischen der Außensicht und der Autonomie der gewährten Einblicke erkennen. Dies spiegelt auch die Nutzungsebene des Audiowalks vor Ort, der Hintergrundinformationen mit Blicken auf das Dorf ermöglicht und Einblicke in private Kontexte nur dann erlaubt, wenn diese vor Ort gewährt werden.
Die alltagskulturwissenschaftliche Konzeption
Den Ausgangspunkt des Audiowalks bilden historische und gegenwärtige Forschungen zum Leben im ländlichen Raum speziell an der österreichisch-tschechischen Grenze, wie sie bereits im Kontext des Ausstellungs-, Sammlungs- und Ausstellungsprojektes „SchauFenster“ (schaufenster.site) realisiert wurden. Neben der Analyse von Sekundärliteratur und historischen Quellen haben die
Dazu hat die Ethnologin Brigitta Schmidt-Lauber in Interviews autobiographische Erinnerungserzählungen von Anwohnenden erhoben, Fotogespräche durchgeführt und durch ethnographische Teilhabe am alltäglichen Leben Erkenntnisse zu gegenwärtigen Lebensverhältnissen gewonnen. Bei der Vertextlichung des Audiowalk bzw. der Texte für die Homepage haben zudem die Studentinnen Johanna Resel, Maren Sacherer und Lisa Horak sowie der freie Autor Erich Pello aus Oberretzbach mitgewirkt.