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o projektu

"Stopy na krajině" sleduje cestu 13 tématickými stanicemi v severozápadním Weinviertelu v bezprostřední blízkosti česko-rakouské hranice z perspektivy vědy o každodenní kultuře, etnografie a zároveň umělecko-fotografického pohledu. Nabízí náhledy na různé aspekty každodenního života a připomíná změny venkovského prostoru. Jako způsob zobrazení používá odraz, kdy historické dojmy k danému tématu jsou proti sobě postaveny s uměleckou fotografickou snímkou současných vztahů, založenou na soukromých fotografiích nebo jiných zdrojích."

Zahlreiche Rad- und Wanderrouten führen am Heiligen Stein vorbei.

Koncept každodenní kultury

Výchozím bodem audioprocházky je historický a současný výzkum života na venkově, zejména na rakousko-českém pomezí, jak již bylo realizováno v rámci výstavy, sbírky a výstavního projektu „SchauWindow“ (schaufenster.site) . Kromě rozboru sekundární literatury a historických pramenů se

Za tímto účelem etnoložka Brigitta Schmidt-Lauber v rozhovorech sbírala autobiografické vzpomínky obyvatel, vedla fotorozhovory a získávala poznatky o současných životních podmínkách prostřednictvím etnografické účasti v každodenním životě. Na textování audioprocházky a textech pro domovskou stránku se také podílely studentky Johanna Resel, Maren Sacherer a Lisa Horak a také autor na volné noze Erich Pello z Oberretzbachu.

Das Schlüsselloch beim Heiligen Stein in Retzbach.

Der 1999 errichtete Aussichtsteg rund um das Kult-Ensemble Heiliger Stein ist ein weiteres Exempel für die touristisch-ästhetische Inszenierung und Vermarktung der Landschaft, der auf Initiative der Gemeinde entstand. 1987 schrieb die Kulturabteilung des Landes Niederösterreich einen von der Gemeinde Retzbach initiierten Wettbewerb zur künstlerischen Neugestaltung des Ortes aus, auf den sich Max Pauly, ein Architekt aus Graz, erfolgreich bewarb. Er plante den Steg als modernen Gegenpol des historischen Ortes. „Die Benützer des Steges sollen die Möglichkeit haben, die Besonderheit des Wallfahrtsortes und die Schönheit der Landschaft bewusst zu erleben“, heißt es auf der offiziellen Website der Gemeinde Retzbach.

Der Aussichtssteg beim Heiligen Stein in Retzbach. Im Hintergrund sind die restaurierten Mauerumrisse der früheren Wallfahrtskirche "Maria am Stein" zu sehen.

Koncept každodenní kultury

Výchozím bodem audioprocházky je historický a současný výzkum života na venkově, zejména na rakousko-českém pomezí, jak již bylo realizováno v rámci výstavy, sbírky a výstavního projektu „SchauWindow“ (schaufenster.site) . Kromě rozboru sekundární literatury a historických pramenů se

Za tímto účelem etnoložka Brigitta Schmidt-Lauber v rozhovorech sbírala autobiografické vzpomínky obyvatel, vedla fotorozhovory a získávala poznatky o současných životních podmínkách prostřednictvím etnografické účasti v každodenním životě. Na textování audioprocházky a textech pro domovskou stránku se také podílely studentky Johanna Resel, Maren Sacherer a Lisa Horak a také autor na volné noze Erich Pello z Oberretzbachu.

Der Bau einer Brücke der Nordwestbahn in der Gemeinde Retzbach, um 1900.

Der prophezeite Erfolg der Ortschaften Retzbachs als Sommerfrischeorte sollte sich allerdings nicht einstellen. Mit dem Zweiten Weltkrieg brachen die Nächtigungszahlen in Niederösterreich ein. Auch nach 1945 erholte sich der niederösterreichische Tourismus nur langsam. Nun lag das Weinviertel in russischem Besatzungsgebiet. Straßen, Gleise und Beherbergungsbetriebe waren in desolatem Zustand, die Einreise nur an den zwei Grenzübergängen Enns und Semmering möglich. Erst 1969 übertrafen die Übernachtungszahlen im Bezirk Hollabrunn wieder die Zahlen von 1938. Das Bundesland kämpfte damit, sich gegenüber Salzburg, Tirol und Kärnten als Reiseziel zu positionieren. Grund dafür waren einerseits in Österreich ungleich verteilte Kredite für den Wiederaufbau touristischer Einrichtungen, andererseits galten die Landschaftsformationen Niederösterreichs, so die Europäische Ethnologin Nikola Langreiter, als wenig vorteilhaft, ohne große Seen und hohe Gebirgszüge.

Trotz alledem gab es zahlreiche Bemühungen, Niederösterreich als Reiseziel attraktiv zu machen. Getreu dem Credo „weniger ist mehr“ wurden die Abwesenheit des Massentourismus in Niederösterreich betont und die unverbaute Landschaft als Vorteil präsentiert. In den 1970er- und 1980er-Jahren warb das Land mit dem Slogan „Wo Ferien noch Ferien sind!“, möglicherweise ein subtiler Seitenhieb in Richtung der damals beliebtesten Urlaubsregionen Österreichs in Regionen wie Tirol, Salzburg oder Kärnten. Seit den 1990er-Jahren konzentriert sich die Vermarktung des Weinviertels (sowie des Mostviertels) auffällig auf Kulturtourismus. Der Historiker, Journalist und ehemalige Direktor des Wien Museums Wolfgang Kos stellt fest, dass Österreich von ausländischen Tourist:innen mit historischen Gebäuden vor „schöner“ Landschaft assoziiert wird, während beispielsweise die Schweiz für unberührte Wälder und schroffe Berge steht.

Die „Tourismusstrategie Weinviertel 2025“ der Weinviertel Tourismus GmbH hat neben kulinarischen Erlebnissen und Wellness auch die Vermarktung sportlicher Aktivitäten in der Kulturlandschaft sowie der Geschichte des Weinviertels zum erklärten Gegenstand. Das Ensemble um den Heiligen Stein, die Weinstraße und die Schlüssellöcher entsprechen dieser Tendenz. Tourismus, so eine These des deutschen Betriebswissenschaftlers Karlheinz Wöhler, macht Orte zu besonderen Plätzen, die eine Differenz zum Alltag schaffen und erlebbar machen. Materialitäten wie der Aussichtssteg, restaurierte Gebäude und Gebäudereste, Hinweisschilder und Informationstafeln vermitteln Tourist:innen „typische Kultur“, die den Ort einzigartig und besonders macht. Konsumiert werden, so Wöhler, Erlebnisse. Mit dem erhöhten Aussichtssteg soll ein solches Erlebnis durch den Blick auf weite Landschaft und Dörfer ermöglicht werden.

Koncept každodenní kultury

Výchozím bodem audioprocházky je historický a současný výzkum života na venkově, zejména na rakousko-českém pomezí, jak již bylo realizováno v rámci výstavy, sbírky a výstavního projektu „SchauWindow“ (schaufenster.site) . Kromě rozboru sekundární literatury a historických pramenů se

Za tímto účelem etnoložka Brigitta Schmidt-Lauber v rozhovorech sbírala autobiografické vzpomínky obyvatel, vedla fotorozhovory a získávala poznatky o současných životních podmínkách prostřednictvím etnografické účasti v každodenním životě. Na textování audioprocházky a textech pro domovskou stránku se také podílely studentky Johanna Resel, Maren Sacherer a Lisa Horak a také autor na volné noze Erich Pello z Oberretzbachu.

Die Weinschenke beim Heiligen Stein in Retzbach.

Weinbaubetriebe der umliegenden Ortschaften, aber auch die Pfarre Retzbachs, Vereine wie die Trachtenkapelle, der Dorferneuerungsverein, die Jugend Retzbach oder die Freiwillige Feuerwehr schenken hier 2023 aus. Die Sitzgelegenheiten sponserte ein Geldinstitut, für die Sanitäranlagen kam die Gemeinde Retzbach auf. Indem der Erlös zwei Wochenenden dem Weinbauverein und dem Dorferneuerungsverein gespendet wurde, refinanzierte sich der Bau. Karl Binder, Vorstandsmitglied im Weinbauverein, ist für den reibungslosen Betrieb der Weinschenke verantwortlich. Er kümmert sich um die technischen Geräte vor Ort, stellt die alkoholfreien Getränke bei sich kühl und lagert die Sitzgarnituren zu deren Schutz über den Winter ein. Jährlich stimmt der Weinbauverein den Ausschankkalender der beteiligten Winzer aus der Region ab. „Lohnt sich echt hinauf zu strampeln und regionale Köstlichkeiten zu probieren“, meint ein Fahrradfahrer in einem Internetforum.

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